Seelisch und emotional stark für die Pflege

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Mit seinen Emotionen umzugehen und psychisch stabil zu bleiben – das ist in der Pflege eines lieben Menschen ein ganz besonderes Thema. Sorgen und Ängste wiegen oft schwer. Damit sie nicht in einen Teufelskreis aus Überforderung und Frustration führen, sollten Sie Ihre eigenen Bedürfnisse fest im Blick behalten und sich „stabile Zonen“ schaffen.

Voraussetzung dafür ist, sich Ihre Aufmerksamkeit für die eigene emotionale Befindlichkeit zu erhalten und herauszufinden, was Ihnen gut tut. Selbstfürsorge drückt sich in einer annehmenden und wertschätzenden Haltung sich selbst gegenüber aus. Sie bedeutet, bewusst auf sein körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden zu achten. Auch wenn Sie durch Verpflichtungen stark eingebunden sind – Sie haben immer ein gewisses Maß an Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten und können sich aktiv für Ihre Selbstfürsorge entscheiden.

Sich „stabile Zonen“ schaffen

So wichtig wie Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung für den Körper sind, so wichtig sind „stabile Zonen“ für unsere seelische Gesundheit. Das können soziale Beziehungen sein, die uns Halt geben. Oder ein Hobby, das uns erfüllt. Positive Erlebnisse, gute Gespräche und Begegnungen, Genuss und Inspiration neutralisieren bis zu einem gewissen Grad negative Gedankenmuster. Was macht Ihnen Freude? Wo, wann und unter welchen Voraussetzungen fühlen Sie sich gut? Wie können Sie mehr davon in Ihr Leben holen?

Sich Gutes tun

Oft sind es die alltäglichen kleinen Gesten, die zur Selbstfürsorge beitragen. Womit können Sie sich  heute eine kleine Freude machen? Das können ein Strauß Blumen für den Esstisch, die neue Ausgabe Ihrer Lieblingszeitschrift, ein warmes Bad, ein Saunabesuch oder ein Stück Ihres Lieblingskuchens sein. Es kommt nicht darauf an, wie groß oder klein, teuer oder billig etwas ist. Vielmehr ist es der achtsame und liebevolle Umgang mit sich selbst, der zählt.

Soziale Kontakte – oft die beste „Seelen-Medizin“

Gute Beziehungen zu anderen sind seelische Vitamine. Täglich in ausreichender Menge genossen, halten sie gesund. Wir fühlen uns aufgehoben, erfahren Unterstützung und haben Ansprechpartner für unterschiedlichste Probleme. Leider führt eine länger andauernde Pflegesituation häufig dazu, dass das soziale Netz dünner wird: Pflegenden fehlen einfach die Zeit und die Energie, um Kontakte zu pflegen. Hinzu kommt, dass viele Probleme und Sorgen in der Pflegesituation für Außenstehende nicht immer nachvollziehbar sind. Hier sind die Kontakt- und Austauschmöglichkeiten in Selbsthilfe- und Angehörigengruppen sehr hilfreich.

Dankbarkeit und positives Denken

Dankbarkeit ist eine Geisteshaltung, die uns sofort aus negativen Gedankenspiralen befreit und den Blick auf das Positive richtet. Wir können nicht gleichzeitig dankbar und frustriert, enttäuscht oder verbittert sein. Statt uns vor Augen zu führen, was wir alles nicht haben oder sind, statt uns auf Mängel zu fokussieren, rufen wir uns ins Bewusstsein, was da ist, uns erfreut, das Leben lebenswert macht. Egal wie viele Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Hindernisse gerade in unserem Leben lauern: Es tut gut, die „andere Seite“ nicht aus dem Blickwinkel zu verlieren.

Positiv denken und dankbar sein - wie kann das aussehen?

  • Sich jeden Abend vor dem Schlafengehen einmal vor Augen zu führen, was Ihnen heute gelungen ist, wofür Sie dankbar sein können.
  • Glücksmomente und positive Erlebnisse sammeln: Was macht Ihnen Freude? Wo, wann und unter welchen Voraussetzungen fühlen Sie sich gut? Wie können Sie mehr davon in Ihr Leben holen?
  • Sich selbst wertschätzen und achten, Selbstabwertungen vermeiden, auch wenn Sie Fehler gemacht haben: Gehen Sie mit sich um wie Ihr bester Freund!

Übrigens

Sie wünschen sich mehr Unterstützung?

Unser Coaching-Programm von „Stark für die Pflege“ bietet kompaktes Wissen und Tipps für pflegende Angehörige, um die alltäglichen Herausforderungen in der häuslichen Pflege besser bewältigen zu können und dabei auch für sich selbst Sorge zu tragen.

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